Stefan Schridde von MURKS NEIN DANKE! zu unseren Produktbeziehungen, unserem Umgang mit uns selbst, Respekt und Sehnsucht.

Das Interview gibts auch hier auf Vimeo .

Transkript: “Wenn wir die Dinge wieder so schätzen wollen, wie uns selbst, dann müssen wir anfangen uns selber mal wieder so schätzen zu lernen.Das heisst, wenn wir mit uns selber schon so nicht umgehen, dann können wir überlegen: ‘Würde ich so mit meinem Freund umgehen, oder mit meiner Freundin? Würde ich so mit guten Bekannten umgehen? Wie begegne ich den Dingen?’ Denn die Dinge begegnen uns ja auch. So ein Tisch, wie er hier steht, der hat viel erlebt. Er hat ein tolles, schlichtes Design. Jetzt hat er hier seine Scharten und alles, und dann sind wir schon wieder dabei zu sagen: ‘Oh, der sieht jetzt aber so ein bisschen benutzt aus.’ Ja, da sag ich: Der sieht benutzt aus, weil der hat was erlebt![…]Wenn wir sehen wollen, dass wir eine Produktbeziehung aufbauen, sollten wir vielleicht erstmal aufhören, eine mit dem Produkt zu haben. Viele Menschen sagen sich, das was mir in menschlichen Beziehungen fehlt, das tue ich in die Produktbeziehung rein. Und dann haben wir Dinge manchmal so lieb, so wie wir einen Freund gerne hätten. Ja, da klappts dann schon nicht. Es geht so um grundlegende Dinge, dass wir sehen, wenn wir Teil von etwas sein wollen, und ich glaube danach gibt es eine tiefe Sehnsucht, dann sollten wir allen Dingen so begegnen, wie wir auch Lebendigem begegnen.[…]Produktbeziehung heisst auch wieder zurückzufinden in das natürliche Ganze, in dem wir uns ja schon immer drin sind. Das heisst wir leben schon längst mitten im Paradies, wir sehen es nur nicht mehr - und müllen es dann zu. Damit müssen wir aufhören.”