Nachhaltige Textilien: Hightech Fasern aus Schlachtabfällen, farbig wachsende Naturbaumwolle oder regionale Schurwolle

Welche unserer Geschäftsmodelle sind wirklich nachhaltig und welche kämpfen um ihren Erhalt?

Sicher ist, daß die ressourcenintensive Fleischwirtschaft gut daran tut, ihren Impact zu verbessern. Das ermöglicht ein an dem Institut für Chemie und Bioingenieurwissenschaften der ETH Zürich erarbeitetes Verfahren zur Herstellung von Textilfasern aus Schlachtabfällen. Was sich auf den ersten Blick liest, wie eine weitere Neuauflage von Jana Sterbak’s Vanitas Performance Kunst, soll sich angeblich im Resultat anfühlen wie Angorawolle. Ob das aber dem industriellen Massensterben der Tiere wirklich zu mehr Sinn verhilft, oder doch nicht zumindest an einen leichten Nachgeschmack von Soylent Green erinnert, muß wohl jeder Modefreund selbst entscheiden.

Auch noch viel zu wenig bekannt ist die Wiederentdeckung von farbig wachsender Naturbaumwolle. Na gut, es gibt sie nicht in allen möglichen Farben, aber angenehme Pastelltöne werden bereits von in Kooperativen zusammengeschlossenen Bauern in Südamerika angebaut und hierzulande zum Kauf angeboten. Und sogar das Wuppertal Institut diskutiert die Vor- und Nachteile der farbigen Baumwolle in einer Veröffentlichung zur Flächennutzung in der exportierenden Landwirtschaft.

Und wer für die kühlere Jahreszeit gerne aus regionalen Quellen einkauft, der kann immernoch regionale Schurwolleprodukte wie die des Labels Albmerino von der Schwäbischen Alb als Alternative finden.