Weltraumwetter, Sonnenwind und die Europäische Weltraumorganisation

Im November letzten Jahres, zeitgleich mit der fünfzehnten jährlichen Europäischen Weltraumwetterwoche, feierte die ESA

das dynamische Phänomen des Weltraumwetters.

Unvorhersehbar und temperamentvoll bläst unsere Sonne ständig intensive Strahlung in Kombination mit riesigen Mengen an energetischem Material in alle Richtungen und schafft so die sich ständig verändernden Bedingungen im Weltraum, die als “Weltraumwetter” bekannt sind.

Unser Magnetfeld schützt uns vor dem “Sonnenwind” - dem ständigen Strom von Elektronen, Protonen und schwereren Teilchen von der Sonne - und vor koronalen Massenausstößen (Coronal Mass Ejections, CMEs), den gelegentlichen Ausbrüchen von “Wolken” aus Solarplasma in den Weltraum, welche Milliarden Tonnen schwer sind.

Die extremsten Ereignisse, die Ankunft von schnellen CMEs oder schnellen Solar-Windströmen, stören unseren magnetischen Schutzschild und erzeugen geomagnetische Stürme.

Diese Stürme haben das Potential, ernsthafte Probleme für moderne technologische Systeme zu verursachen, indem sie Satelliten im Weltraum und die Vielzahl von Diensten - wie Navigation und Telekommunikation -, die auf sie angewiesen sind, stören oder schädigen, Stromnetze und Funkkommunikation unterbrechen und eine Strahlungsgefahr für Astronauten im Weltraum schaffen, indem sie sogar Astronauten auf zukünftigen Missionen zum Mond oder Mars potentiell schädliche Strahlendosen aussetzen.

Während diese Ereignisse nicht gestoppt werden können, würde eine frühzeitige Warnung vor einem bevorstehenden Sonnensturm den Betreibern von Satelliten, Stromnetzen und Telekommunikationssystemen Zeit geben, Schutzmaßnahmen zu ergreifen.

In diesem Bericht (Video der ESA) wirft die ESA Web TV einen Blick auf das Weltraumwetter und zeigt, wie die ESA daran arbeitet, neue solare Beobachtungsmissionen zu entwickeln und Europa widerstandsfähiger gegen die Auswirkungen der Sonne auf unseren Alltag zu machen.

Originalquelle (Englisch): hier

Das Weltraumwetter beschreibt die sich verändernde Umgebung im gesamten Sonnensystem, angetrieben von der energetischen und unvorhersehbaren Natur unserer Sonne. Sonnenwind, Sonneneruptionen und koronale Massenausstöße können zu geomagnetischen Stürmen auf der Erde führen, die Satelliten im Weltraum und die darauf angewiesenen Technologien sowie die Infrastruktur am Boden schädigen können.

Die zukünftige Lagrange-Mission der ESA wird die Sonne ständig im Auge behalten. Der Satellit, der sich am fünften Lagrange-Punkt befindet, wird frühzeitig vor potentiell schädlichen Sonnenaktivitäten warnen, bevor er Satelliten im Orbit oder Stromnetze am Boden betrifft, so dass die Betreiber Zeit haben, zum Schutz wichtiger Infrastrukturen zu handeln.

Die ESA arbeitet nun mit der europäischen Industrie zusammen, um die Optionen für das Raumschiff und seine Mission zu bewerten, wobei erste Vorschläge Anfang 2020 erwartet werden. [siehe Videobericht der ESA]

Originalquelle (Englisch): hier