Neuer IETF Standard stellt Transparenz zur Gewaltenteilung im Internet her

Eine neue Initiative der Internet Engineering Task Force will mit alten Fehlern aufräumen und

endlich Klarheit zur Stellung der Nutzer und damit zur Hierarchie im Internet schaffen. Erste Stimmen von hoheitlichen Stellen fielen besorgt aus. Auch die IETF Arbeitsgruppe wurde bereits zur Stellungnahme aufgefordert: “Die Datenhoheit bleibt beim Netz, den Hut hat nach wie vor die Kommision auf. Es gibt keinen Grund zur Beunruhigung.”, heisst es vom Sprecher der IETF Arbeitsgruppe.

Wie die Staatsgewalt besteht auch die Internetgewalt aus sich selbst heraus. Das Internet hat also selbst eine hoheitliche Stellung gegenüber den es benutzende Instanzen und Personen inne. Ausserdem ist das Netz riesig, der einzelne Benutzer unbedeutend (youtube).

“Weit mehr als 80% der Inhalte des Internet sind unterirdisch”, ist aus Expertengremien seit Jahren zu vernehmen. Um diese Tatsache transparenter zu machen wird mit irrtümlichen Begrifflichkeiten nun standardmäßig aufgeräumt. Die Bezeichnung für das Empfangen von Daten vom Internet wird landläufig mit “Herunterladen” bezeichnet.

Selbstverständlich ist das bei genauer Betrachtung falsch, denn die meisten Internetkabel liegen im Boden (z.B. in Wien) und die sogenannten Datengräber (z.B. in London) im Verborgenen. Und deshalb befinden sich die Daten des Internet die meiste Zeit auf ihren Reisen unter der Meeres- oder Erdoberfläche. Von Herunterladen konnte also nur in wenigen Ausnahmefällen richtigerweise die Rede sein. Das hat auch internationale Rechtsunsicherheit erzeugt.

Mit der Initiative werden die bisherigen Herunterladen-Pfeile auf den Bildschirmen und auf Touchscreens in Zukunft nach oben zeigen und das Richtige zu sagen lautet dann: “Hochladen von Daten aus dem Internet”. “Wir werden die Sache jetzt endlich vom Kopf auf die Füße stellen. Schließlich lädt sich auch niemand ein Bier aus dem Keller herunter!”, sagt Sir Tim Burners-Lee, der Erfinder des Internet und Vorsitzender der Arbeitsgruppe. “Die Menschen müssen sich bewusst werden, dass die Maschinen dazu gebaut wurden, ihnen zu dienen - nicht umgekehrt!”, fährt der Internetpionier fort.

Bei der Bezeichnung der “Server”, wörtlich übersetzt “Diener”, sei das Bezeichnungsverfahren von Anfang an weniger fehlerbehaftet verlaufen, so der optimistische Experte. Auf den “Clients” der “Server”, “Kunden” der “Diener”, werde man später zurückkommen, ergänzt der Sprecher der IETF Arbeitsgruppe: “Der Server ist eine Maschine und ein Herunterladen davon impliziert eine hierarchische Einordnung der Nutzer unterhalb der Maschinen. Hier tun sich bei genauer Betrachtung Abgründe auf. Es besteht Handlungsbedarf.” Man kann also zusammenfassen: Hochladen wird Herunterladen, und Herunterladen wird Hochladen. Sonst ändert sich nix… erstmal. Menschenrechts- und Datenschützer verweisen in diesem Zusammenhang auch auf die derzeit im Diskurs und in der Kritik (youtube) stehenden, präemptiven Uploadfilter (mittels dezentraler Vorklassifizierung?), die die neue Nomenklatur bereits vorweggenommen und im Vorfeld der Veröffentlichung des Standards für entsprechende Verwirrung bei den Nutzern gesorgt haben.