Prof. Nir Shaviv nach Sperrung seines Interviews nun im Vortrag zum Klimawandel

Prof. Shaviv ist Vorsitzender des Racah Institute of Physics an der Hebrew University of Jerusalem und

wurde von Doron Levin in einem Interview für das Forbes Magazin im August 2019 befragt. Das Interview (Archivlink) erschien dann am 9. August bei Forbes und wurde, nachdem der Leserzähler durch die Decke ging, kurzfristig gesperrt.

Daraufhin veröffentlichte Prof. Shaviv am 10. August in seinem Blog die wissenschaftlichen Begründungen für seine Angaben in dem Interview. Zeitgleich, also ebenfalls am 10. August, wurde ein Gegenartikel von einem Wissenschaftredakteur von Forbes veröffentlicht, der versucht den inzwischen gesperrten Artikel zu widerlegen, indem er die Kernargumente von Prof. Shaviv bereits in der Überschrift negiert.

Diesen Gegenartikel nahm nun wieder Prof. Shaviv zum Anlass, um seinerseits in einem erneuten Artikel in seinem Blog auf die Argumente des Wissenschaftsredakteurs einzugehen und diese zu entkräften, diesesmal mit konkreten Messdaten und Diagrammen.

Der die beschriebenen Ereignisse auslösende, gesperrte Artikel war mit über 600.000 Aufrufen der bei weitem erfolgreichste Artikel von Herrn Levin, jedoch auch sein letzter Beitrag auf Forbes, denn Herr Levin arbeitet seit dem Artikel nicht mehr für Forbes.

Die Argumente von Prof. Shaviv sind derzeit in diesem englischen Vortrag (youtube) der kritischen Betrachtung des geneigten Lesers zugänglich.

Prof. Shavivs umstrittene Argumente werden indirekt Gegenstand einer genauen Überprüfung sein, weil laut GEOMAR in Zukunft detailliertere Solardaten in die derzeit wieder in Vorbereitung befindlichen Aktualisierungen der Klimamodelle (CMIP6) eingehen werden, während Prof. Shaviv sich in seiner Argumentation auf die heute noch aktuellen CMIP5 Modelle bezieht, in denen Solardaten nur eine marginale Rolle haben. Da dieser Punkt unter Wissenschaftlern derzeit fächerübergreifend diskutiert wird, soll die Berücksichtigung der Solardaten in den Klimamodellen nun Klarheit bringen, da wenn die Daten wie bisher angenommen nicht relevant sind, sich auch rechnerisch kein Einfluss auf das Klima nachweisen lassen dürfte. Die Debatte erstreckt sich deshalb über die Klimadisziplinen hinaus auf andere Wissenschaftsbereiche, weil die Sonne von Meteorologen bis dato nicht in ihrem multizyklischen Verhalten berücksichtigt wird und stattdessen ihre Erforschung als Stern beispielsweise eher in die Zuständigkeit von Astrophysikern fällt. Letztere haben jedoch kaum Berührungspunkte mit Klimamodellen und den daraus abgeleiteten Prognosen.

In diesem Zusammenhang sei auch auf den sehr sachlichen Vortrag (youtube) des Meeresgeologen Prof. Thiede, Gründungsdirektor des GEOMAR, von Ende 2018 zur aktuellen Paleoklimaforschung hingewiesen.